Dr. med. Christine Abri, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie
Schöne Haut ist eine Entscheidung.

Harmlos oder gefährlich – Klarheit durch Melanom-Screening

Hautkrebsvorsorge

Man muss kein Sonnenanbeter sein, um die Wichtigkeit der Hautkrebsvorsorge-Untersuchung, oft auch Melanom-Screening genannt, für sich zu erkennen. Für jeden ist diese Untersuchung wichtig. Für manch einen kann sie sogar lebenswichtig werden.

Bei einem Blick auf die eigene Haut findet jeder Muttermale oder Leberflecke. Vor allem hellhäutige Menschen sind davon betroffen. In der Fachsprache heißen diese Hauterscheinungen Naevi.

Abgrenzung

Die Frage lautet: harmlos oder gefährlich? Doch die Antworten sind nicht immer eindeutig, weil sich die Haut ständig erneuert und verändert. Im Rahmen der Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung wird ein besonderes Augenmerk auf die Muttermale gelegt. Gemäß bestimmter Kriterien kann es sein, dass der Facharzt einen Nävus als atypisch und dysplastisch klassifizieren muss: ein noch gutartiges Muttermal, das aber ein erhöhtes Risiko aufweist, sich in ein Melanom zu verwandeln. Oder verbirgt sich bereits ein Melanom hinter diesem Muttermal?

Behandlung

Bei der Muttermal-Analyse im Rahmen der Hautkrebsvorsorge werden die Muttermale des gesamten Körpers eingehend mit einem Auflichtmikroskop untersucht. Diese auch Dermatoskopie genannte Hautkrebsvorsorge sollte einmal jährlich erfolgen, bei Risikopatienten gegebenenfalls auch öfter. Zur Risikogruppe gehört jeder, der am Körper besonders viele Muttermale hat oder bei dem früher bereits atypische Naevi diagnostiziert wurden. Wer bereits ein Melanom hat oder wer Medikamente einnimmt, die die Immunkraft schwächen, zählt zur Gruppe mit erhöhtem Risiko.

Fachärztin Dr. Christine Abri empfiehlt:

Ich ermuntere meine Patientinnen und Patienten auch zur Selbstuntersuchung. Das ersetzt zwar nicht die jährliche Hautkrebsvorsorge durch den erfahrenen Hautarzt, aber jeder kann und sollte auf folgende Merkmale achten:

  • A wie Asymmetrie der Leberflecke
  • B wie Begrenzung des Mals: unscharf, ausgefranst oder zipfelig ist es möglicherweise bösartig oder zumindest untersuchungswürdig
  • C wie Color: Das Muttermal kann verschiedene Farben aufweisen, ist aber vor allem dann suspekt, wenn es innerhalb eines Mals verschiedene Farben hat oder wenn sich die Farbe verändert.
  • D wie Durchmesser über 5 mm. Dieses Kriterium ist jedoch für Laien sehr unsicher, da es auch kleinere Melanome gibt.
  • E wie Erhabenheit

Auch wenn Sie hoffentlich nichts finden – kommen Sie mindestens einmal jährlich.
Zu Ihrer Sicherheit.

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